Amateurfunk

Nach dem 2.Weltkrieg wurde durch das Kontrollratsgesetz Nr. 76 das Senden von Nachrichten in Deutschland verboten. Es war nur Radiohören erlaubt. Erst 1949  wurde in der Bundesrepublik mit der Verordnung über das Gesetz zum Amateurfunk vom 23.3.1949 für viele "Schwarzsender" der Amateurfunk wieder legal. In der DDR hatte die Staatsmacht sicherheitstechnische Bedenken, die Wünsche der potentiellen Funkamateure zu erfüllen. Erst als der westdeutsche "Deutsche Amateur-Radio Club e.V.(DARC)" die ostdeutschen (illegalen) Funkamateure mitorganisierte und in ihr Rufzeichensystem aufnahm [1], war die DDR-Regierung zu Maßnahmen gezwungen. Die ersten Bestrebungen sahen eine Legalisierung im Rahmen des Kulturbundes der DDR vor, der dieses jedoch als aufgabenfremd ablehnte [1] [2]. Das Ministerum des Inneren plädierte dem Wunsch der Funkamateure entgegenkommend für die Angliederung an die "Kammer derTechnik (KDT)" [1], zumal diese mit einer von Funkamateuren organisierten KDT-Veranstaltung 1951 in Jena und später wesentliche Vorschläge für eine gesetzliche Regelung ausarbeitete [4]. Schließlich kam es  in der DDR mit der "Verordnung über den Amateurfunk" vom 6.Februar 1953 zur Realisierung, jedoch unter dem Dach der 1952 gegründeten "Gesellschaft für Sport und Technik (GST)", bei Übertragung der hoheitlichen Aufgaben an das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen (MPF).

[1] http://amateurfunk.radiohistory.de/                                                                             

[2] http://dokufunk.org/upload/folge_16.pdf

[3] http://www.qslonline.de/hk/eigen/historie.

[4] http://dokufunk.org/upload/folge_17.pdf

 

 Als Fachgebietsleiter Funkwesen der Bezirksdirektion für Post- und Fernmeldewesen (BPF) Magdeburg gehörte es damit zu meinen Aufgaben, auf Antrag der GST die Amateurfunklizenzen im Bezirk Magdeburg (der nördlichen Hälfte des heutigen Sachsen-Anhalt) zu erteilen und die technische Abnahme der Sender durchzuführen.

 

In diesem Zusammenhang bekam ich einen Dienstwagen gestellt, einen P 70, den Vorläufer des "Trabant" ! 

 

Hier die QSL-Karten der ersten abgenommenen Stationen :

                                         Station Heinz Röger, Benneckenstein (oben) und

                         Station Joachim Grabow, Benneckenstein (unten)

 

Beispiel Amateurfunkstation DL 1 YT im September 1958

Station DM 2 AOG Klaus Gutzmer, Halberstadt, (Foto zur Verfügung gestellt: Rüdiger Helm)

 Danke Herrn Rüdiger Helm (DM 3 YXG) aus Halberstadt für dieses Dokument.

 

 

Darunter auch der Schriftsteller und Jugendbuchautor Martin Merbt (Pseudonym Martin Selber) in Domersleben, Rufzeichen DM 2 APG, der mehrere Bastelbücher für junge Funkamateure (und solche, die es werden wollten) veröffentlichte: 

 

 

 

 

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